Liebesroman Lieblingsbuch

Der große Sommer (Ewald Arenz)

Die Sommerferien sind für Frieder von vornherein gelaufen: Er fällt nicht nur in Mathe, sondern auch in Latein durch. Während seine Familie in den Sommerurlaub fährt, wird Frieder dazu verdonnert die Zeit bei seinen Großeltern zu verbringen und dort für die Nachprüfungen zu lernen. Ausgerechnet unter den strengen Augen des knausrigen Großvaters! Was nach dem schlimmsten Sommer aller Zeiten klingt, wird für Frieder zu einem Sommer der ersten Male. Er ist das erste Mal verliebt: In Beate mit dem flaschengrünen Badeanzug, die er im Freibad kennenlernt. Das erste Mal trägt er Verantwortung für sich selbst, genießt die Freiheit mit seiner Schwester Alma, Beate und seinem besten Freund Johann allein durch die Stadt zu ziehen. Das erste Mal auch, beginnt er die schwierige Persönlichkeit seines Großvaters zu verstehen und sich diesem anzunähern. Doch was groß, ja großartig anmutet, nimmt eine jähe Wendung, die alles verändert…

Ewald Arenz konnte mich mit Der große Sommer, noch einmal mehr begeistern als schon zuvor mit Alte Sorten. Das liegt daran, dass ich Coming of Age Romane liebe und mich, trotz der zeitlichen Differenz, wunderbar in Frieder und die ganze aufgeladene Atmosphäre hinein versetzen konnte. Arenz Schreibstil ist wunderbar, einfühlsam und während mir in Alte Sorten seine Worte manchmal etwas zu pathetisch waren, findet er in Der große Sommer genau den richtigen Ton. Ich konnte das Buch kaum mehr zur Seite lesen und ließ mich von dieser warmen, authentischen Geschichte einfach mitreißen. Frieders Gedanken und Gefühle, die aus der Ich-Perspektive geschildert werden, diese vielen ersten Male, das kam einfach echt rüber und berührte mich sehr. Auch gefiel mir der Spannungsbogen, beim Lesen trieb mich die Frage danach, was denn noch „schiefgehen“ würde und das was dann kam packte mich absolut. Einzig die kurzen Gegenwarts-Passagen auf dem Friedhof hätte es für mich nicht unbedingt gebraucht. Absolute Leseempfehlung für diese wunderbar authentische Geschichte!
Vielen Dank an @dumontbuchverlag für das Exemplar!