Historischer Roman Literatur

Die Glasperlenmädchen (Lisa Wingate)

Louisiana, 1875: Erst sechs Jahre alt war die Sklavin Hannie, als sie und ihre Geschwister gestohlen und in alle Himmelsrichtungen verstreut wurden. Als einzige kam sie schließlich zu ihrem Besitzer, William Gossett, zurück, wo sie fortan allein aufwuchs. Jetzt mit 18 steht sie kurz davor ein eigenes Stück Pachtland bestellen zu können und hat die Hoffnung ihre Familie je wiederzusehen beinahe aufgegeben. Als Master Gossett auf einer Reise nach Texas verschwindet, macht sie sich gemeinsam mit deren Töchtern Lavinia und Juneau Jane auf eine gefährliche Reise in den Süden und ergreift dabei auch die Chance, nach ihrer Familie zu suchen. Louisiana, 1987: Die junge Lehrerin Benedetta ist neu in Augustine und wird von den Anwohnern und Schülern nur widerwillig in der Stadt willkommen geheißen. Erst als sie mit ihrer Klasse ein Projekt auf die Beine stellt, das sich mit der Vergangenheit der Stadt beschäftigt, kann sie die Begeisterung der Kinder entfachen.

Leider konnte mich Die Glasperlenmädchen nicht ganz so überzeugen, wie der vorherige Roman Libellenschwestern der Autorin. Ich habe die Geschichte ganz gerne gelesen, wurde aber nicht so in ihren Bann gezogen, wie ich es mir gewünscht hätte. Das Thema ist interessant und ich fand es spannend, wie Lisa Wingate die historischen Ereignisse und die schreckliche Zeit des Sklavenhandels hier verarbeitet. Immer wieder werden auch originale Vermisstenanzeigen eingeschoben, mit denen damals Menschen nach ihren verschleppten und verkauften Angehörigen suchten. Oft stand dieses Thema aber gar nicht so sehr im Vordergrund und die Suche nach Master Gossett, sowie die Handlung im Jahr 1987, empfand ich als eher platt und weniger interessant. Dann mussten am Rande natürlich noch ein paar Liebesgeschichten dazu gequetscht und hier und da ein paar Nebendramen angeschnitten werden. Insgesamt konnte mich das Buch ganz gut unterhalten und auch der Schreibstil ist angenehm. Der Knüller war es für mich aber nicht, da fand ich Libellenschwestern wesentlich stärker.

Vielen Dank an @bloggerportal und @randomhouse für das Buch!