Literatur

Die Letzten ihrer Art (Maja Lunde)

Im Jahr 2064 lebt Eva mit ihrer Tochter Isa auf einem Hof in Norwegen. Die meisten Menschen haben das Gebiet seit dem Klimakollaps verlassen, doch Ewa will die Tiere auf dem Hof und besonders ihre zwei letzten Wildpferde nicht allein lassen. Als eine Fremde bei ihnen Zuflucht sucht, nimmt Eva sie trotz der knappen Lebensmittle bei sich auf. 1992 reist die deutsche Tierärztin Karin mit einer Herde der seltenen Przewalski-Pferde von Frankreich in die Mongolei um die Tiere dort in ihrer ursprünglichen Umgebung auszuwildern. Begleitet wird sie von ihrem Sohn Mathias, der nach einer langen Drogenabhängigkeit die Nähe zu seiner, völlig in das Projekt vertieften Mutter sucht. Als 1881 die Spur eines ausgestorben gedachten mongolischen Wildpferds auftaucht, begibt sich der russische Zoologe Michail mit dem Tierfänger Wilhelm Wolff auf eine beschwerliche Expedition in die Mongolei um einen Teil der Pferde nach Europa zu bringen.

Maja Lundes Die Letzten ihrer Art hat mich wirklich begeistert. Die drei, in unterschiedlichen Zeiten angesiedelten, Handlungsstränge werden durch die Wildpferde miteinander verbunden, deren Schicksal exemplarisch für den Kampf gegen das Artensterben ist. Und dennoch muss man definitiv kein Pferdefan sein, um Gefallen an diesem Roman zu finden. Maja Lundes Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, sie hat es mit ihren Worten geschafft, dass mir die verschiedenen Orte des Geschehens und die jeweiligen Figuren sehr nah kamen. Trotz dem gelungenen, implizierten Appell an die Verantwortung des Menschen bezüglich des Umgangs mit der Natur, kamen die komplexen Beziehungen der Figuren untereinander und die dadurch entstehende Spannung keineswegs zu kurz. Ein Roman, der mich neugierig gemacht hat auf die weiteren Bücher Lundes.