Literatur

Die Leuchtturmwärter (Emma Stonex)

England, 1972: Als Seeleute
die Leuchtturmwärter vom Leuchtturm Maiden Rocks abholen möchten, stehen sie vor einem unheimlichen Rätsel. Der Leuchtturm ist von innen verschlossen, die drei Männer, die den Turm in den letzten Wochen bewachten, sind spurlos verschwunden. Drinnen ist der Tisch für zwei gedeckt, die beiden Uhren sind im selten Moment stehen geblieben. Auch Nachforschungen kommen zu keinem Ergebnis, die Leuchtturmwächter bleiben verschwunden und lassen ihre drei Frauen zurück. Was auf dem Leuchtturm geschehen ist, bleibt ein Geheimnis. Zwanzig Jahre später nimmt sich ein Autor der skurillen Geschichte an und reist nach Cornwall um Helen, Jenny und Michele zu interviewen. Obwohl vom selben Schicksal vereint, sind die Frauen seit langem zerstritten, ganz unterschiedlich gehen sie mit dem Verlust und der Ungewissheit um. Jetzt aber kommen alte Lügen und die Geschehnisse von damals langsam ans Licht…

Als ich den Klappentext von Die Leuchtturmwärter las, war ich sofort neugierig. Nicht nur klang das Ganze nach einer mysteriösen, tiefgehenden Geschichte, auch reizte mich der wahre Hintergrund. Insgesamt konnte mich der Roman dann aber leider nicht so überzeugen wie erhofft. In abwechselnden Erzählsträngen begleitet man sowohl die drei Männer im Jahr 1972 und die drei Frauen zwanzig Jahre später. Die „Frauen-Abschnitte“ sind dabei in einem Interviewstil gehalten, in denen die Fragen des Interviewenden jedoch nicht ausgeschrieben werden. Die Figuren blieben für mich allesamt etwas blass und es fiel mir schwer eine Verbindung einzugehen. Auch, wenn mich die Geschichte stellenweise doch sehr berührte, fand ich größtenteils eher weniger hinein und empfand manche Parts als schleppend und wenig spannend. Emma Stonex‘ Stil ist angenehm zu lesen, trotzdem fehlten mir hier schlichtweg der Spannungsaufbau und die Tiefe in den Figuren. Auch fand ich manches leider nicht ganz nachvollziehbar. Tolles Cover, schöne Sprache aber trotzdem nicht ganz das, was ich mir erhofft habe.

Vielen Dank an @sfischerverlage für das Exemplar!