Historischer Roman

Die Schokoladenfabrik (Rebekka Eder)

Frida Kahlo wird 1907 in Mexiko geboren. Als die temperamentvolle Frau gerade 18 ist, wird sie bei einem Busunfall so schwer verletzt, dass sie die Folgejahre überwiegend liegend, oft in einem Korsett verbringt. In dieser Zeit beginnt sie zu malen, ihren Gefühlen und der Einsamkeit, die sie in ihrer Verletzung empfindet, Ausdruck zu verleihen. Entgegen der Erwartungen lernt sie wieder zu laufen und verliebt sich in den großen, mexikanischen Maler Diego Rivera, der doppelt so alt und fast ebenso heißblütig ist wie sie selbst. Inmitten der surrealistischen Künstlerwelt, in Zeiten des politischen Umbruchs, sind sie ein ungleiches, kraftvolles, leuchtendes Paar. Frida kann sich ein Leben ohne Diego nicht vorstellen, auch wenn er sie mit seiner Wankelmut immer wieder in Rage treibt. Die Stürme, die sie durchgeht, bringen auch ihre stärksten Werke hervor. Zunächst noch im Schatten ihres Mannes stehend, wächst Frida Kahlo über die Jahre über dessen Ansehen hinaus…

Der Inhalt dieses wunderbaren Buches ist dem zauberhaften Cover absolut ebenbürtig. Auf nur 216 Seiten schafft es die Autorin Claire Berest einen Einblick in Frida Kahlos Lebensweg zu geben, der prägnant, schillernd und schlichtweg lebhaft ist. Im Buch wird Kahlos Entwicklung vom Jahr 1928 bis in die 50er Jahre hinweg nachskizziert, Rückblicke in ihre Kindheit und Jugend inklusive. Ich finde es bemerkenswert, wie authentisch die Autorin die Persönlichkeit Frida Kahlo auf verhältnismäßig wenigen Seiten zum Leben erweckt, wie sie es schafft mithilfe der vielen schlüsselhaften Momente aus Kahlos Leben ein so tiefgehendes Bild ihres Lebens und Fühlens zu zeichnen. Und dann die Sprache: Genauso leidenschaftlich, bunt und explosiv wie ich mir Kahlo selbst vorstelle. Es war mir eine große Freude dieses Buch zu lesen, mehr über Frida Kahlo und ihre Kunst zu erfahren, mit zu fiebern und in ihr Leben und ihre Zeit einzutauchen. Großes Herzensbuch.