Literatur

Lennon (David Foenkinos)

John Lennon, Mitgründer der Beatles, Komponist, Autor und Friedenskämpfer beginnt im Jahr 1975, fünf Jahre nach Auflösung der Beatles und fünf Jahre vor seiner Ermordung Sitzungen bei einem Psychoanalytiker zu nehmen. In unregelmäßigen Abständen lässt er hier sein bisheriges Leben Revue passieren. Er berichtet von seiner Kindheit und dem schwierigen Verhältnis zu seinen Eltern, erzählt vom glorreichen Aufstieg der Beatles und davon, wie der Ruhm ihn nicht selten in die Verzweiflung trieb. Die japanische Künstlerin Yoko Ono lernt John Lennon 1966 bei einer ihrer Ausstellungen kennen, eine Begegnung, die sein Leben grundlegend verändert und besonders die letzten zehn Jahre vor dem Attentat prägt. Die letzte Sitzung mit seinem Psychiater findet am 7. Dezember 1980 statt, einen Tag, bevor John Lennon in New York stirbt.

David Foenkinos hat mit Lennon ein ganz besonderes Buch geschrieben, das mir außerordentlich gut gefallen hat. Die Sitzungen beim Psychoanalytiker, in denen John Lennon als Ich-Erzähler einfach „drauf los“ erzählt, sind natürlich fiktiver Natur, die Ereignisse, von denen die Rede ist, sind aber wahrheitsgetreu und wurden von Foenkinos sehr liebevoll eingeflochten und interpretiert. Diese Art eine Biografie zu schreiben fand ich erfrischend und sehr gut zu lesen, was nicht zuletzt am leichten und authentischen Schreibstil des Autors liegt. Auch wenn Foenkinos natürlich nicht Lennon ist, und somit „nur“ seine persönliche Vorstellung von John Lennons Innenleben beschreibt, hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass er so wirklich gewesen, dass er so wirklich erzählt haben könnte. Ja, ich bin großer Beatles Fan, aber ich glaube, dass dieses Buch nicht nur Fans gefallen muss. Es ist mit seinen 225 Seiten kurzweilig, überaus interessant und bewegend zugleich und somit eine eindeutige Empfehlung.