Thriller

Tiefes, dunkles Blau (Seraina Kobler)

Rosa Zambrano ist Polizistin bei der Züricher Seepolizei, ihr Einsatzgebiet die schillernde Kulisse des Züricher Sees. Neben der Arbeit ist ihre große Leidenschaft das Kochen, von Aromen und besonderen Kompositionen ist sie fasziniert. Rosas letzte Beziehung ging in die Brüche, jetzt hat sie sich dazu entschieden ihre Eizellen in einer Züricher Kinderwunschklinik einfrieren zu lassen. Umso verwunderter ist sie, als sie wenige Tage nach dem Eingriff in einer im See entdeckten Wasserleiche ihren behandelnden Frauenarzt Dr. Moritz Jansen erkennt. Fingerabdrücke am vermeintlichen Tatort, einem Boot, führen Rosa Zambrano und ihren Kollegen Martin zum Rotlicht Etablissement von Sophie Laroux, doch auch Verbindungen zur Genforschungsbranche tuen sich auf, deren Methoden in der Öffentlichkeit viel diskutiert werden. Während Rosa den Geschichten vierer Frauen aus Jansens Umfeld nachgeht, entdeckt sie auch eine Verbindung zu ihrer eigenen Familie…

Tiefes, dunkles Blau ist der Auftakt einer Krimireihe der Schweizer Autorin Seraina Kobler. Die Geschichte um Seepolizistin Rosa Zambrano liest sich mit ihren 265 Seiten recht schnell. Nicht nur der Kriminalfall steht hier im Mittelpunkt, auch geht es um Methoden der Genforschung, ethische und gesellschaftliche Fragen diesbezüglich und nicht zuletzt um das Leben in Zürich und Rosas kulinarische Kreationen. All dies macht den Roman zu einer bunten und unterhaltsamen Mischung, die sich durchweg flüssig und spannend liest. Das größte Manko von Tiefes, dunkles Blau liegt meiner Meinung nach in der Kürze dieser Geschichte. Ich fand, dass die 265 Seiten nicht ausreichend Raum für die Entfaltung der Figuren und der Handlung boten. Alles geht sehr schnell, Rosa blieb für mich in ihrer Persönlichkeit noch etwas verschwommen. Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch, so glaube ich, geholfen, das volle Potential der vielversprechenden Handlungsorte und Figuren auszuschöpfen. Für mich dennoch ein guter Auftakt, der definitiv Lust auf mehr macht…
Vielen Dank an @diogenesverlag für das Exemplar!