Das letzte Bild (Anja Jonuleit)

Als Eva ein Phantombild in der Zeitung entdeckt, ist nichts mehr wie zuvor. Die Leiche der darauf abgebildeten Frau wurde 1970 im norwegischen Isdal gefunden, konnte jedoch nie identifiziert werden und ist Eva, sowie deren Mutter Ingrid wie aus dem Gesicht geschnitten. Als Eva ihre Mutter mit dem, fast fünfzig Jahre zurückliegenden, Fall und der Ähnlichkeit konfrontiert, reagiert diese abweisend und verstört. Über Sigrids Kindheit liegt ein Tuch des Schweigens, nur, dass ihre Mutter in jungen Jahren eine Zeit lang in Norwegen verbrachte, weiß Eva noch. Kurz entschlossen reist sie nach Norwegen um die letzten Wochen der fremden Frau zu rekonstruieren und den Zusammenhang mit ihrer eigenen Familiengeschichte zu erforschen. Wer war die Frau, die offenbar gewaltsam zu Tode kam? Was bedeuten ihre falschen Pässe und die teils widersprüchlichen Aussagen mancher Zeugen? Kann Eva das Rätsel lösen?

Anja Jonuleits neuer Roman Das letzte Bild hat mich absolut begeistern können. Es handelt sich hierbei um eine fesselnde Mischung aus Familiendrama, Thriller und historischem Roman. Besonders gut fand ich, dass Jonuleit (wie auch schon in ihren anderen Büchern) gekonnt Fiktion und Realität verbindet. Nicht nur der wahre und bis heute Rätsel aufgebende Fall der Isdal-Frau, sondern auch die Schilderungen zu den Lebensbornheimen der Nazis, sind fantastisch recherchiert und geben einem beim Lesen viel mit. Jonuleit schreibt flüssig, gefühlvoll und ohne jegliche Längen. Das Buch wird auf mehreren Ebenen erzählt, die sich langsam miteinander verzahnen. Die Hauptfiguren Eva und Margarete wurden dabei für mich greif- und fühlbar. Die Geschichte wird spannend erzählt, ich hatte großen Spaß beim Mitfiebern, Miträtseln und habe es sehr genossen mir nach dem Lesen noch die umfangreichen Hintergrundinformationen anzusehen, die im Nachwort versammelt wurden. Für mich ein richtig starker Roman, der alles vereint, was ein gutes Buch für mich ausmacht. Merkt euch also schon Mal den 20. August 2021, da erscheint Das letzte Bild im @dtv_verlag.
Vielen Dank an @dtv_verlag und @vorablesen für das Buch!